Besucher im Garten

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Wenn im Mai…

der Frühling so richtig Fahrt aufnimmt und viele Pflanzen innerhalb kurzer Zeit schnell wachsen, kann es Sinn machen bei einigen Pflanzen das obere Drittel zu kürzen.
Dieser Schnitt soll die Pflanze zu einem buschigeren Wuchs animieren, die Blütezeit verlängern und auch zu einer größeren Vielzahl von Blüten führen.
In England nennt man diesen Schnitt den Chelsea Chop (vermutlich benannt nach der Chelsea Flower Show, die alljährlich im Mai stattfindet), was aber letzten Endes auch nichts anderes bedeutet.

Diese Schnitttechnik ist allerdings nicht für alle Pflanzen geeignet und meist braucht man als Gärtnerin dafür auch keine Hilfe. In meinem Schrebergarten hatte ich in diesem Mai allerdings „Jemand“ der meinte, ich hätte diesbezüglich ein wenig Hilfe nötig. Dieser „Jemand“ besitzt ein kuscheliges Fell, große dunkle Knopfaugen…und ihr ahnt es schon: lange Ohren.
Ja, ein Hase war in meinem Garten zu Besuch und das nicht nur ein Mal. Und wenn jetzt jemand laut ruft: oh, wie niedlich (denn das war auch meine erste Reaktion!), denen kann ich nur versichern, naja, Hasen und insbesondere große Feld-Hasen wie meiner, haben Hunger und wollen wohl auch nicht immer nur von Löwenzahn und Gras leben. Am Zittergras, Glockenblume, Färber-Kamille, Kornblume, sogar an den Rosen entdeckte ich leider Fraßspuren.

Kornblumen schmecken dem Hasen leider sehr gut
Fraßspuren an der Färber-Kamille
Die Kornblumen wurden probiert, aber nicht gänzlich gefressen: die erste Blüte tröstete mich gestern ein wenig
Auch die Färber-Kamille links steht kurz vor der Blüte, ich habe noch schnell ein Foto gemacht…

An mehreren meiner frisch gepflanzten und gesäten Blumen wurde geknabbert. Bisher wurde zum Glück keine Blume komplett gefressen, er scheint ja schlau zu sein mein großer kuscheliger Besucher. Bei mehreren Blumen wurde hier mal probiert, dort mal geknabbert, velleicht auch um keine Pflanze komplett zu zerstören, denn im nächsten Jahr möchte man auch noch etwas Leckeres knabbern und wenn die Blüten nicht blühen und keine neue Saat bilden, dann sind sie vielleicht im nächsten Jahr verschwunden.

Der Lieblingsplatz scheint direkt neben dem Fenchel zu sein. Klar, verstehen kann ich das schon, denn hier duftet es wunderbar frisch ein wenig nach Lakritze und auch der Lavendel steht direkt daneben. Um eine kleine Kuhle zu schaffen wo Meister Lampe gut liegen konnte, hat er die Erde weggekratzt, nur leider bekam der daneben stehende Fenchel Stress (wen wunderts) und sieht derzeit gar nicht gut aus, denn die Blattläuse setzen ihm zu. Was dann wiederum den Marienkäfer anlockte. Allerdings scheinbar nur einen einzigen. Denn nach ein paar Tagen waren die Blattläuse immer noch aktiv. In der Natur hängt ja alles irgendwie zusammen. Aber, die natürlichen Feinde des Feld-Hasens sind wohl rar derzeit. Wobei, im Gartengebiet soll es auch Füchse geben, was einige Nachtaufnahmen mit Kameras zeigen. Nun, denn, ich wäre nicht böse, wenn der Fuchs den Hasen….na, nicht gleich fressen, aber so ein ganz klein bißchen erschrecken würde und er sich einen anderen Garten suchen würde. Ich wäre dankbar und meine Blumen auch!

Nicht so leicht zu erkennen: Blattläuse! und der Marienkäfer freut sich

Gut für den Schnitt im Mai eignen sich übrigens die meisten Pflanzen, die sich verzweigen, wie z. B. Gilbweiderich oder auch Salbei.

Der Gilbweiderich in meinem Garten hat es zwar nicht nötig, aber er eignet sich für einen Schnitt. Schade dass der Hase hier nicht probieren wollte.
Kräftigere Stiele dank des Schnitts im Frühjahr beim Salbei

In der schönen grünen Vase mit dem Blütenmuster stehen derzeit die Pfingstrosen. Das ganze Zimmer duftet nach ihnen, einfach herrlich.

So, nun werde ich mal nach draußen in den Garten gehen und gucken was meine Blumen machen. Gießen muss ich heute auch noch, zumindest die Topfblumen. Die Blumen in den Beeten sind bisher noch nicht braun, aber die Trockenheit ist auch hier deutlich sichtbar.

Kategorien: Im Garten

4 Kommentare

Elke Schwarzer · Juni 11, 2023 um 3:57 pm

Hallo Gabi,
dann kannst du bald einen Ratgeber schreiben, was Hasen mögen und was nicht. Wenn es beim Chelseachop bliebe, wäre ja alles gut.
Danke auch noch für deine nette Postkarte, ich habe mich sehr gefreut!
Viele Grüße
Elke

Tante Mali · Juni 13, 2023 um 5:46 pm

Uuuups, liebe Gabi …
nette Gäste können durchaus gröberen Schaden anrichten. Hier gibt es zwar keine wilden Hasen, aber andere Lästlinge und ich denke mir oft, warum können die nicht einfach das fressen, das ich ohnehin ausjäten muss. Spaß bei Seite. Schade um die Pflanzen, hoffe, manche davon erholen sich wieder.
Alles Liebe
Elisabeth

Susanna · Juni 17, 2023 um 8:36 am

Liebe Gabi,
wie schade, dass der Hase deine Stauden ohne Absprache geköpft hat. Bald wird sich zeigen, ob er ein echter Gärtnerhase vom Fach ist, der sich an den richtigen Zeitpunkt hält oder ob er auch im Juni weiterknabbert …
Deine Pfingstrosen sind zauberhaft in der hübschen Vase! Ganz herzlichen Dank für deine Karte! Ich habe mich sooo über diese „echte“ Post gefreut!
Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende,
liebe Grüße
Susanna

kleiner-staudengarten · Juni 17, 2023 um 1:15 pm

Ohhhh, solch ungebetene Gäste hat frau nicht gern im Garten besonders wenn sie dann noch so gefräßig sind. Ich hoffe, der Hoppelmann hat noch genügend übrig gelassen, damit du deine Blütenpracht auch genießen kannst.
Heute ist dein Brief angekommen…ich sag an dieser Stelle schon mal Dankeschön dafür. liebe Gabi.
Hab ein feines Wochenende – lieben Gruß von Marita

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