Die Bedürfnisse der Pflanzen

Veröffentlicht am

Die Bedürfnisse der Blumen und Pflanzen sind sehr unterschiedlich. Gerade habe ich mit Bedauern festgestellt, dass eine meiner Lavendelpflanzen nach dem Winter nicht wieder neu ausgetrieben hat.

Im Frühjahr hatte ich ihn munter zurückgeschnitten und gedacht, Lavendel ist ja robust, der wird schon wieder austreiben. Tja, dabei hatte ich nicht beacht, dass ich den Lavendel im letzten Jahr offensichtlich an einen Platz im Beet gesetzt habe, der wohl nicht seinen Bedürfnissen entspricht. Vermutlich ist es ihm dort etwas zu schattig, wobei die Sonne im Sommer ab der Mittagszeit dort bis zum Abend ununterbrochen scheint. Aber wohl nicht genug im Frühjahr. Das war mir doch eine Lehre, denn Lavendel ist eine meiner Lieblingsblumen. Nicht nur die Blüten verströmen einen wunderbaren Duft, auch die Stängel und Blätter riechen ganz wunderbar. Und ein weiterer Pluspunkt, sie braucht wenig Wasser und auch die Bienen fliegen auf sie.

Zum Glück haben meine anderen drei Lavendelpflanzen sowohl den kalten Februar, als auch meine übermütige Schneideaktion im Frühling überstanden. Das eine ist die „Mutterpflanze“. Sie steht schon seit 20 Jahren bei mir im Vorgarten und blüht zuverlässig jedes Jahr im Juni. Allerdings verkahlt sie von innen heraus immer mehr. Das versuchte ich aufzuhalten und naja, ein bißchen ist mir das wohl auch gelungen. In einem Artikel hatte ich gelesen, dass man bei solch verholzten älteren Pflanzen versuchen kann, bei jedem Rückschnitt ein kleines bißchen mehr in das alte Holz zu schneiden. Ich denke das werde ich versuchen.
Von diesem sehr großen Lavendel sind zwei kleine Lavendelpflänzchen entstanden. Eines im selben Beet und eines im Beet gegenüber. Zum Glück! Für kostenlosen Nachwuchs ist also schon mal gesorgt.

Allerdings stehen nun alle drei Lavendelpflanzen im Vorgarten. Und ich hätte so gerne auch einen hinter dem Haus, am liebsten in der Nähe der Terrasse. Nur leider schien es dem Lavendel dort nicht so gut zu gefallen, wobei ich wieder bei den Bedürfnissen bin. Vor dem einpflanzen bzw. schon vor dem Kauf sollte man die Bedingungen im eigenen Garten kennen.
Das beginnt auch schon beim erkennen, welche Erde habe ich eigentlich in meinem Garten?
Wie viel Sonne oder Schatten braucht die jeweilige Pflanze?

Bei den Faktoren Licht und Schatten kann man normalerweise nicht viel ändern. Nachbarhäuser die einen Schatten werfen zu versetzen oder Bäume fällen, beides ist leider nicht erlaubt, auch wenn sich das so manch einer schon gewünscht hat. Aber an der Zusammensetzung der Erde kann man, zumindest etwas ändern. Durch Zugabe von Sand oder Kies erhält man bessere Bedingungen für Pflanzen, die lieber einen mageren Boden hätten. Und durch Zugabe von Kompost oder Blumenerde (diese am besten Toffrei kaufen), verbessert man den Boden für alle anderen Pflanzen. Häufig suchen sich die Blumen aber auch selber ihren bevorzugten Standort. Besonders diejenigen, die sich durch Samen vermehren. Am Ende des Sommer lasse ich z. B. die Blüten der Akelei so lange stehen, bis sich kleine Schoten mit Samen bilden. Wenn man sie schüttelt hört man sie leise rascheln. Die Kapseln schütte ich dann über die Beete und ab Mai des folgenden Jahres erscheint zuverlässig die Akelei wieder. Sowohl an komplett schattigen Orten als auch in der vollen Sonne kann man sie bei mir finden. Sie ist also recht anspruchslos und hübsch zugleich.

Kategorien: Im Garten

2 Kommentare

Elke Schwarzer · Juni 1, 2021 um 3:50 am

Bei Pflanzen, die sich selbst aussäen, erlebt man ja oft Überraschungen, da passt der Platz dann nicht so. Ich habe auch schon Pflanzen an zu schattige Plätze gesetzt oder die Nachbarpflanzen waren zu dominant, was schlimmer ist.
Viele Grüße
Elke

    gabi · Juni 1, 2021 um 5:29 am

    Danke für deinen Kommenatar 🙂 Und ja, Nachbarpflanzen die zu dominant sind habe ich bei mir auch. Im Moment sind das besonders der Frauenmantel und die Herbstanemone. Der Frauenmantel sollte eigentlich gar nicht mehr da sein, so oft habe ich ihn schon herausgenommen aus dem Beet und die Herbstanemone lasse ich ein bißchen gewähren, weil ich schon oft Hummeln darauf gesehen habe und sie so schön lange blühen. Aber wenn ich sie lassen würde, hätten sie bald die Herrschaft über meinen ganzen Garten übernommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert