Der Garten des Malers Emil Nolde

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Wenn man an ein Museum denkt…

fällt einem nicht unbedingt als erstes ein Garten ein. In diesem Fall allerdings schon, denn es handelt sich um den Garten des Malers Emil Nolde und seiner Frau Ada.

Emil Nolde (sein Geburtsname ist Hans Emil Hansen, später nimmt er den Namen seines Geburtstortes Nolde an) lebte von 1867 – 1956. Ab 1926/27 lebte er mit seiner Frau in Seebüll, wo sie auch den oben genannten Garten anlegten. Er galt als einer der führenden Maler des Expressionismus. Mehr Details über seine Biographie findet man auf der Website der Nolde-Stiftung.

Das Nolde Museum liegt in Seebüll, kurz vor der Grenze zu Dänemark. Nachdem man von der A7 abgebogen ist, fährt man lange Zeit über plattes Land, zwischen idyllischen Feldern hindurch. Hier kann man auf jeden Fall morgens schon sehen, wer nachmittags zum Kaffee trinken kommt. Und wenn man denkt, man kommt gar nicht mehr an oder hat sich verfahren, dann ist man endlich da.

Am Wegrand zum Museum kann man den Blick zum Hülltoft Hof direkt vergleichen: oben das Bild von Nolde, unten der heutige Blick auf das Gehöft.

Weiter geht es dann in Richtung Garten. Dort fallen einem vielleicht die etwas seltsam geschwungenen Beete auf, dazu weiter unten mehr. Sehr schön auch der helle Sand auf den Wegen, der mich sofort an Strandsand erinnerte. Die Nordsee ist hier nicht weit.

Angelegt haben diesen Garten Emil Nolde und seien Frau Ada, um jederzeit im Garten Blumen als Vorlage zum Malen vorzufinden. An den Rand des Gartens setzten sie eine kleine Hütte, das Seebüllchen. Hier lasen sie Zeitung, tranken Tee, malten und fühlten sich der Natur nahe und genossen den Sommer, viele seiner Aquarelle entstanden dort. Seine Blumenbilder in Öl malte er in seinem Atelier.



Der Sommer ist schön. Der Sommer war sonnigwarm. Im Garten ist es voller Blumen.“
(Emil Nolde)

Der Garten besticht auf jeden Fall durch seine wunderbare Farbigkeit und Lebendigkeit. Eine tolle Inspiration für einen Maler.

Der Garten ist in Form der Anfangsbuchstaben von Emil und Ada angelegt. Eine sehr schöne Idee wie ich finde. Vom Boden aus erkennt man allerdings nur sehr bedingt diese Formen.

In den Beeten tummeln sich Rosen, Schafgarbe, Mohn, Kornblumen, Sonnenblumen, Dahlien, Cosmeen, Margeriten, Giftbeere und noch viele mehr.

Blaue Kornblumen und Kalifornischer Mohn, hier in einer rot-weißen Variante

Schöne Blüten zeigt auch die Giftbeere, die ich noch nicht kannte.

Cosmea, Schmuckkörbchen

Die Farben der Blumen zogen mich unwiderstehlich an… die Reinheit dieser Farben, ich liebte sie …“ (Emil Nolde)

Man versucht die einzelnen Beete den Buchstaben A und E zuzuordnnen, was aber nicht unbedingt gelingt.
Kategorien: Im Garten

4 Kommentare

Elke Schwarzer · Juli 24, 2022 um 3:24 pm

Hallo Gabi,
ja, so ein Museum gefällt mir!
Vielleicht sind wir mal in der Gegend, dann schauen wir uns das mal an!
Viele Grüße
Elke

Susanna · Juli 25, 2022 um 8:25 am

Hallo Gabi,
vielen Dank für diesen Tipp! Ich suche immer lohnende Ziele, wo wir eine Pause machen können, wenn wir zu unserer Tochter nach Dänemark fahren.
Den Beeten die Formen der Initialen zu geben, ist eine ungewöhnliche Herangehensweise. Gestalterisch ein bisschen abwegig, wenn man die Form suchen oder erahnen muss … Die Giftbeere ist mir in einem Gartenbeet bisher auch noch nicht begegnet.
Liebe Grüße
Susanna

kleiner-staudengarten · Juli 26, 2022 um 3:47 pm

Wunderschöne Impressionen, die du zeigst, liebe Gabi…wunderbar finde ich auch den gemalten und deinen fotografierten Blick auf den Hülltoft Hof im Vergleich.
Lieben Gruß von Marita

Wölk Stephanie · Juli 29, 2022 um 5:11 am

Hallo Gabi,
so schön bunt und lebendig dieser Garten! Echt sehenswert, leider von uns aus eine ewige Fahrt. Viele Maler wussten die Farben der Natur zu schätzen, vielleicht hatten deswegen so viele einen tollen Garten.
LG…Stephanie

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