nicht nur mit Stauden und Gehölzen zu gestalten, kann man zusätzlich noch Saatgut für einjährige Sommerblumen aussäen.

Eine Möglichkeit besteht nun darin Saatgut einfach zu kaufen, eine andere gibt es seit dem letzen Jahr in Kiel in der Stadtbücherei. Diese Variante nennt sich Saatgut-Bibliothek und man muss keinen Mitgliedsausweis haben, um teilzunehmen. Jeder kann mitmachen und sich dort in der Bücherei Saatgut aussuchen und mitnehmen. Von allen für alle lautet die Devise.

Allerdings würde diese Saatgut-Bibliothek nicht lange funktionieren, wenn jeder sich nur etwas nimmt und nichts zurückbringt. Daher basiert die Idee darauf, dass man von der ausgesäten Blume oder Gemüse selber wieder Saatgut sammelt und zur Bücherei bringt. Ein Kreislauf entsteht.
Dafür gibt man einfach die gesammelte Saat am Eingang ab. Dort wird es sortiert, in einheitliche Saattüten gefüllt und beschriftet.
Die Idee kommt, wie so häufig, aus den USA. Dort ging es vorrangig um den Erhalt von alten Sorten, die immer weiter in Vergessenheit geraten waren. Was ja auch in Deutschland teilweise der Fall ist.
Damit man wieder die gleiche Pflanze erhält, die man gesät hat, wird allerdings nur samenfestes Saatgut genommen. Kürbis, Zucchini, Gurke und alles andere was nicht wieder die gleiche Pflanze hervorbringt, wird nicht genommen.
Aber nicht nur in Kiel gibt es diese Saatgut-Bibliothek, sondern deutschlandweit machen viele Büchereien mit. Insofern, einfach mal googeln und nachfragen in eurer Stadtbücherei.

Saatgut kommt bei mir im Garten immer mal wieder zum Einsatz. Es ist eine schöne Ergänzung. An Gemüse hatte ich bisher nicht sooo viel Interesse und traue mich da gerade erst Schritt für Schritt heran. Im letzten Jahr wollte ich mal ausprobieren, ob Erbsen im Schrebergarten gedeihen würden. Da ich gehört hatte, dass man auch getrocknete Erbsen nehmen kann, wollte ich das mal ausprobieren. Die Erbsen hatte ich für einen Tag in eine Schale mit Wasser gelegt, anschließend ging es in einem Beutel mit wenig Wasser in den Schrebergarten. Dort hatte ich ein Mini-Rankgerüst aus Bambusstäben gebaut. An jedem Stab habe ich 3 Erbsen gesät und bereits nach kurzer Zeit zeigten sich die ersten Ranken.

Das mit den Erbsen hat recht problemlos geklappt und bei jedem Gartenbesuch konnte man eine handvoll Erbsenschoten ernten und sofort essen. Und genau dafür war das Ganze auch gedacht: um ein bißchen Gemüse zum sofort naschen im Garten zu haben. Der Aufwand hielt sich dabei wirklich in Grenzen. Bis auf ein bißchen Gras rauszupfen rund um die Erbsenpflanzen und 2-3 mal gießen musste man nichts weiter tun.

Saatgut von meinen einjährigen Blumen habe ich aber auch im letzen Jahr selber gesammelt. Einen Teil werde ich wieder aussäen im Frühjahr. Dazu gehören definitiv Wilde Möhre, Skabiose und Jungfer im Grünen.

In der Vase duften momentan rote Freesien und Lisianthus. Aber auch den dunkelroten Papageitulpen konnte ich nicht widerstehen.