Weniger Bienen
Im letzten Jahr bemerkte ich, wie eine Biene offensichtlich ihr Nest in einem schräg an der Wand stehenden Bambusstab baute. Im Frühjahr war der Stab noch verschlossen, kurz darauf sah ich aber helle Erdkrümel neben der Öffnung liegen. Und eine Biene krabbelte darum herum und sammelte das Baumaterial ein und versuchte es in der Röhre zu verbauen. Allerdings nahm sie die untere Öffnung und quetschte sich immer zwischen Boden und Öffnung in die Röhre. Seltsam.
Und war das schlau?
Nun neigt man als Mensch ja dazu, der Natur helfen zu wollen. Wobei diese Hilfe ganz häufig nach hinten losgeht. Ich versuchte nun, den Bambusstab ein bißchen höher zu platzieren, um ja, um der Biene zu helfen damit sie sich da nicht so reinquetschen musste und überhaupt, wenn es regnet und die Terrasse unter Wasser steht, dann wird das sicherlich zu nass. Und, und, und… also habe ich einen umgedrehten Tontopf auf den Boden gestellt und das untere Ende darauf. Das Ende vom Lied war, dass nun die Biene verwirrt war, denn sie fand ihr Nest nicht mehr. Toll!
Also, die ganze Aktion zurück und nach einigen Fehlversuchen fand die Biene nun auch wieder den Eingang. Das wäre ja fast schief gegangen. Ob dieses Nest nun ein Erfolg wird, das wird die Natur entscheiden. Aber, es zeigt mir mal wieder, das gut gemeinte Hilfe eben auch häufig falsch sein kann.
In dem aufgestellten Insektenhaus herrscht dagegen reger Betrieb, was mich ja freut. In den Beeten und auf den Blumen selber meine ich aber weniger Bienen beobachten zu können als im letzten Jahr. Es ist aber ein bißchen so, als hätte man einen riesigen Tisch mit Essen vorbereitet und niemand kommt vorbei.
Oder es sind einfach die falschen Blumen die derzeit bei mir blühen?
Im letzten Jahr konnte ich auf jeden Fall viel mehr Bienen auf den Vergissmeinnicht beobachten und fotografieren als in diesem Jahr. Allerdings hatten wir in diesem Jahr im April fast jede Nacht Bodenfrost und auch in der letzten Nacht nur 4 °C.
Nun hoffe ich einfach, dass die Nächte demnächst nicht mehr ganz so kalt sind und wir einen schönen, nicht zu warmen Mai und Sommer bekommen. Wetterkapriolen wie sehr lange Trockenperioden abgelöst durch Starkregen mit Überschwemmungen scheinen aber eher die Zukunft zu sein.
4 Kommentare
kleiner-staudengarten · Mai 16, 2022 um 11:05 am
Liebe Gabi,
bei den “Spargelspitzen“ handelt es sich vermutlich um Hasenglöckchen und zum Bienenvorkommen kann ich gar nichts sagen. Bin gespannt, ob du weitere Infos bekommst.
Lieben Gruß und eine schöne Woche wünscht dir Marita
Elke Schwarzer · Mai 16, 2022 um 12:38 pm
Hallo Gabi,
das Glockenblumenähnliche sind Hasenglöckchen.
Ich finde es dieses Jahr auch komisch, zum Beispiel habe ich keine Andrena fulva an der Johannisbeere gesehen, an der Stachelbeere aber schon.
Viele Grüße
Elke
Susanna · Mai 20, 2022 um 6:41 pm
Liebe Gabi,
ich habe zur Zeit auch das Gefühl, dass weniger Bienen und auch Hummeln unterwegs sind, aber vielleicht sind sie auch auf den Rapsfeldern in der Umgebung? Das Fest der Hummeln im Lungenkraut war nach meinem Eindruck auch etwas weniger besucht. Ich hoffe, dass sie demnächst wieder eifrig meine Fingerhüte besuchen – ich liebe ihre Geräusche in den Blüten. Und ich stimme zu: Hasenglöckchen! Da hast du ein paar gaaanz Hübsche! Hab‘ ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Susanna
Wölk Stephanie · Mai 21, 2022 um 5:56 am
Hallo Gabi,
mit dem Hasenglöckchen ist das nicht einfach! Es neigt zu invasivem Verhalten! In meinem Garten kann ich dieses Gewächs nicht mehr in den Griff bekommen. Jedes Jahr krieche ich durch die Beete und reiße sie hemmungslos heraus! Vergebens, jedes Jahr werden es mehr! Außerdem kann ich nichts über Insekten berichten, die sich an den Blüten bereichern. Interessant ist jedoch das wirklich alle Pflanzen dicke Samenstände haben, das wäre ohne Bestäubung nicht möglich. Ich hasse diese Modelle obwohl sie schön anzusehen sind.
LG…Stephanie