Insekten
es eine Dokumentation über einen Versuch in Österreich Insekten zu erfassen, Insektenmonitoring genannt. Dort wurde im letzten Jahr durch die Universität Innsbruck eine Studie durchgeführt, wo mit Hilfe von Bussen die die DNA von Insekten gesammelt wurde.
Mit Hilfe von Bussen?
Ja, genau, mit der Hilfe von Linienbussen. Nach den Fahrten wurden die Scheiben und Fronten der Busse mit Mikrofasertüchern gereinigt, diese dann ausgewaschen und die darauf befindlichen DNA-Spuren der Insekten gesammelt und analysiert. Es sollte festgestellt werden, wie viele verschiedene Insekten in welchen Gebieten leben. Über 3000 verschiedene Arten konnten so nachgewiesen werden, darunter auch einige die als längst ausgestorben galten wie z. B. die Kleine Höckerschrecke.
Auf insgesamt 16 Busstrecken wurde dieses Monitoring durchgeführt und hatte gleich mehrere Vorteile. Den für mich aber auch als Laien nachvollziehbaren sehe ich darin, dass keine weiteren Insekten sterben bei dem Monitoring, der ansonsten vielerorts mit Fallen oder Netzen erfolgt.
Sollte man diese Methode mal mit Hilfe von meiner Autoscheibe anwenden wollen, nun ja, da würde es wohl eher mau aussehen. Denn meist bleibt die Scheibe sauber.
Viel schöner noch als jedes Monitoring wäre für mich, wenn man so langsam mal damit anfangen würde zu handeln. Mehr Grasflächen in Blühflächen umwandeln, mehr wilde Ecken zulassen, mehr einheimische Pflanzen fördern, verschenken, verteilen, wasauchimmer. Mehr ist mehr.
Womit lockt man, unter anderem, Insekten an? Zum Beispiel mit Pflanzen die offene Blüten haben, keine gefüllten.

Gerade jetzt ist die Zeit um z. B. Krokusse in die Erde zu setzen. Größere Gruppen, sofern man den Platz hat, machen mehr Sinn als nur 1-2 weit entfernt voneinander. Hier sind die Wildformen wichtig, wie z. B. der Elfenkrokus oder andere ungefüllte Sorten. Mit Glück vermehren sich die Krokusse, auch mit Hilfe von Ameisen, so dass bereits nach wenigen Jahren sehr viel mehr Blüten da sind als ursprünglich eingesetzt. Aber auch Schneeglöckchen, Winterlinge, Lerchensporn und viele weitere Pflanzen kann man jetzt in die Erde setzen.
Seitdem ich mich mehr mit Insekten beschäftige, habe ich schon den Eindruck dass es jedes Jahr weniger werden. Aber, ein paar kann man immer noch beobachten. Anfang April konnte ich auf dem Goldlack auf meiner Terrasse die Weiße Bindensandbiene fotografieren.

Im März wuselte dann ein Ölkäfer im Hausflur herum. Vorsichtig habe ich ihn wieder in den Vorgarten gesetzt. Welcher Ölkäfer es genau ist weiß ich nicht, vermutlich der Violette Ölkäfer.

Ebenfalls im April entdeckte ich, vermutlich, eine Erdhummel auf den winzigen Blüten der roten Johannisbeere. Der ganze Busch schien zu summen und lockte verschiedene Insekten an. Eine Fuchsrote Lockensandbiene konnte ich ebenfalls dort entdecken.


Bisher selten gesehen habe ich die Grauschwarze Düstersandbiene. Sie ist auf keine bestimmte Pflanze spezialisiert. Man findet sie daher auf Weiden, Löwenzahn, Disteln, Klee uvm.

Sehr gefreut habe ich mich über den Aurorafalter, der sich Anfang Mai im Schrebergarten zeigte. Er legt seine Eier an der Knoblauchsrauke ab.

Der Wollschweber mag die Knoblauchsrauke auch gerne, die im Mai in voller Blüte steht. Er fliegt aber auch auf Vergissmeinnicht, Schlüsselblume und Lungenkraut. Zerreibt man die Blätter der Knoblauchrauke vorsichtig riechen sie nach Knoblauch.


Der Rotköpfige Feuerkäfer krabbelte auf den Stufen im Garten. Erst dachte ich an ein Lilienhähnchen, aber die Pflanzen-App konnte ihn recht schnell bestimmen.

Zum Bestimmen der Tiere oder Pflanzen benutze ich gerne Flora Incognita oder Obsidentify. Beide sind kostenlos, allerdings nicht immer fehlerfrei. Daher können mir als Laien auch immer Fehler passieren.
Natürlich kann und soll jeder seinen Garten so gestalten wie er oder sie es gerne möchte. Aber, es wäre schon schön, wenn vielleicht jeder eine kleinere oder auch größere Fläche für insektenfreundliche Pflanzen reservieren würde.
Einige online Pflanzenshops bieten auch insektenfreundliche Pflanzen an, manchmal muss man auf deren Seite die Suchfunktion nutzen. Mehr Informationen im Internet findet man auch auf den Seiten von naturadb.de oder auf nabu.de
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