in einem fremden Land mit dem Auto zu finden ist heutzutage eigentlich ganz einfach: man gibt die Anschrift ins Smartphone ein und lässt sich bequem dorthin navigieren.
Wenn einem der Routenplaner allerdings am gewünschten Ziel anzeigt, man wäre dort, aber man kann weder einen Parkplatz noch einen Eingang sehen, dann ist das ja schon irgendwie merkwürdig.

Nach einigen Umwegen und dem WISSEN, dass der Botansiche Garten dort ja irgendwo sein MUSS und dem Nachfragen bei zwei Dänen (die es allerdings auch nicht wussten), landeten wir endlich auf dem Parkplatz des Botanischen Gartens in Frederikshavn/Dänemark und konnten endlich unseren Spaziergang starten.
Nach diesem etwas holperigen Start zeigte sich der Garten dann von seiner schönsten Seite. Gepflegt, schön leer und auch die Temperaturen waren angenehm. Der Regen erwischte uns erst als wir später wieder im Auto saßen, aber grau war der Himmel vorher schon.

Der erste Teil öffnet sich zu einem wunderschönen Park. Geht man weiter, landet man im Botanischen Garten. Dieser wird seit 1990 angelegt und durch Spenden finanziert, der Eintritt ist frei.

Ein großes Spaltenbeet, ebenso wie die vielen kleinen Kanäle prägen diesen Teil des Gartens. Spaltenbeete werden durch hochkant in die Erde gesteckte Steine gebaut.

Sehr schön finde ich die Idee die Pflanzenschilder auf der Rückseite mit den jeweiligen Namen in Blindenschrift zu bedrucken.

Mitte September muss man natürlich gucken, was blüht eigentlich noch, lohnt sich da der Besuch eines Botansichen Gartens überhaupt. Und ich war angenehm überrascht wie schön alles noch aussah.
Es blühten noch zahlreiche Pflanzen wie Kugeldisteln, Phlox, Herbstanemone und Wegwarte, ebenso wie die blau blühende Bartblume.

Die Pflanzen einer Gattung wurden in vielen Beeten zusammen eingepflanzt, z. B. alle Storchschnäbel zusammen, ebenso wie die Farne.

Besonders gut hat mir hier der Japanische Regenbogenfarn gefallen. Die Farben sind wunderschön und sehr außergewöhnlich.

Beeindruckend fand ich es auch, wie viel Platz es für die Wildblumen Dänemarks gab. Das Beet war rund angelegt und hatte einen Durchmesser von ca. 25-30 m. Es war komplett mit ausgesäten Wildpflanzen bedeckt. Obwohl es schon so spät im Jahr war, summte und brummte es hier immer noch. Wegwarte, Klee, Färberkamille, Wilde Möhre und noch so einiges mehr konnte man dort finden.

Zum Schluss gab es noch ein paar schöne Blüten von einer japanischen Anemone, gefüllten und ungefüllten Rosen. Hach, sehr gut hat uns dieser Rundgang gefallen. Da möchte ich gerne noch ein zweites mal hin, dann vielleicht mit etwas mehr Zeit…

Der restliche Dänemark Urlaub war sehr entspannt und einfach eine Mischung aus vielen Strandspaziergängen, dem Genießen der wunderschönen Landschaft, dänischer Kuchen im Garten und auf der Terrasse des Ferienhauses und soviel Schlaf wie möglich 😉

Nach dem Urlaub zog es mich natürlich gleich am nächsten Tag in den Schrebergarten, um zu gucken was noch blüht…und der Garten sah immer noch so schön aus. Allerdings waren die Temperaturen während des Urlaubs noch mal in die Höhe geklettert und kratzten erneut an der Grenze zu den 30 °C. Somit war ich ganz froh, dass wir in Dänemark nur einen Tag mit diesen hohen Temperaturen hatten, die restlichen Tage pendelten sich bei 15 – 20 °C ein, sehr angenehm.

Ein Rosenkäfer wollte mal gucken wie die Clematis so schmeckt. Und ein kleiner Feuerfalter flatterte auf die wunderschön blühende weiße Aster divaricatus.

Die Blüten der Prachtkerze schweben wie kleine Schmetterlinge über das Beet. Diese Sorte heißt auch Gaura lindheimeri „Whirling Butterflies“.

Viel Freude habe ich in diesem Jahr auch an den Ringelblumen, denn sie sehen nicht nur schön aus, sie vertreiben im Gemüsebeet auch schädliche Fadenwürmer und werden von vielen verschiedenen Insekten angeflogen, zudem blühen sie unermüdlich von Juni bis spät in den Herbst. Das klingt ganz nach einer Alleskönner-Pflanze, super, oder?

Die Temperaturen sind momentan sehr unterschiedlich hier bei uns. Am Montag waren es nur 10 °C und ich dachte, so das wars, alle Blumen sind nun weg, also schnell noch mal zum Blumenfeld.
Aber, heute kletterte das Thermometer noch mal auf 18 °C, was aber auch wieder gewöhnungsbedürftig ist und man morgens nie so wirklich weiß, was man anziehen soll. Nun aber zum Schluss noch meine Blumen vom Feld, pink und gelb, eigentlich sonst nicht so meins, wuchs dort aber in schönster Harmonie, also gleich abgeschnitten, bezahlt und mitgenommen. Und nun leuchten sie hier so vor sich und ich freue mich 🙂