Drei Frauen – Drei Bücher

Veröffentlicht am

Solange sich mein Garten…

noch fast überwiegend im Winterschlaf befindet und sich bisher nur die Blüten vom Sibirischen Blaustern zeigen, krame ich mal wieder bereits gelesene Bücher aus und bin stets auf der Suche nach Neuen.

Der Sibirische Blaustern ist im Frühling einer meiner Lieblinge im Blumenbeet

Das Buch „Anstiftung zum gärtnerischen Ungehorsam“ von Christiane Habermalz habe ich vor ca. 2 Jahren gelesen und es hat mich persönlich doch sehr zum Nachdenken gebracht. Mittlerweile sehe ich jede Verkehrsinsel oder jedes Stück Rasen im öffentlichen Raum mit anderen Augen.
Und oft frage ich mich, könnte man dort nicht vielleicht doch etwas anderes säen/pflanzen als Rasen?
Würde es irgend jemandem schaden, wenn dort mehr Wildblumen wüchsen oder Büsche?
Christiane Habermalz ist eine Berliner Journalistin und Radiomoderatorin, die eines Tages, so wie viele von uns, feststellt, dass es immer weniger Insekten gibt. Daraufhin versucht sie, sowohl in ihrem eigenen kleinen Garten als auch in öffentlichen Parks oder eben auf Verkehrsinseln kleine Blüh-Paradiese zu schaffen. Sie interviewt Bienenexpertinnen, pflanzt nachts heimlich Kornelkirschen im Park und reist nach Bad Saulgau, um sich eine blühende Stadt anzugucken. Denn hier haben es engagierte Stadtgärtnerinnen geschafft, die Stadt zu verwandeln und „eine blühende Metropole der Biodiversität“ entstehen zu lassen.
Lustig, spannend und informativ ist dieses Buch geschrieben und hat bei mir doch einige Veränderungen bewirkt.

Das zweite Buch wurde von der Reporterin Sabine Platz geschrieben. Vielleicht kennt der/die eine oder andere sie schon, denn sie arbeitet seit 2004 für das Morgenmagazin des ZDF.
Dort ist sie u. a. für das Magazin „Platz im Garten“ zuständig. Ihr Buch erschien 2021 und heißt „Im Garten. Zwischen Knolle und Kompost liegt das ganze Leben, Geschichten von Gärten und Menschen“. Und genau darum geht es in ihrem Buch, um die vielen Besuche in fremden Gärten, die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit absolviert hat und die Geschichten, die die Menschen erzählen. Aber auch um ihre eigene Familie, das erste Kennenlernen mit dem Gärtner Piekarski, mit dem sie die ersten Jahre von Garten zu Garten reist. Von lustig bis traurig ist alles dabei und dabei ist dieses Buch tiefgründiger als ich das vorher gedacht hätte, für mich ein echtes Highlight, auch wenn es nicht ausschließlich um Pflanzen und Gärten geht.

Das dritte Buch ist von Meike Winnemuth geschrieben. Auch sie ist keine Unbekannte, denn sie hat vor Jahren mal bei Günter Jauch eine halbe Million gewonnen und daraufhin beschlossen, die Welt zu bereisen. Irgendwann kam sie dann zurück und beschloss sesshaft zu werden. Dazu kaufte sie sich ein Häuschen mit 800 qm Garten drum herum. Die Erlebnisse ihres ersten Gartenjahres mit allen Höhen und Tiefen kann man in ihrem Buch „Im Garten. Ein Jahr wachsen und wachsen lassen“ nachlesen.
Auch dieses Buch ist sehr unterhaltsam und lässt sich gut weglesen, für mich aber insgesamt doch das schwächste von diesen drei Büchern. Vielleicht ist es für mich aber auch nicht so neu und erstaunlich, dass es sich auf dem platten Land im Norden ganz gut leben lässt und man tatsächlich so etwas wie Ruhe und Entspannung bei der Gartenarbeit finden kann. All dies entdeckt Meike Winnemuth nun also ganz neu für sich und ja, es macht schon Spaß ihr bei ihrer Gartengestaltung über die Schulter zu gucken.

Zum Schluss aber doch noch ein paar Bilder aus meinem Garten.

Der Mohn ist gut über den Winter gekommen. Durch die frühe Aussaat im Sommer zeigt er schon jetzt seine grünen Blätter
Die Akelei steht auch schon in den Startlöchern. Bis zur Blüte dauert es allerdings noch ein bißchen
Ein Foto aus dem letzten Jahr, die Akelei fühlt sich im Halbschatten bei mir sehr wohl
Und auch der Staudenlein zeigt schon neue Blätter. Ich freue mich schon wieder sehr auf seine Blüten
Staudenlein
Kategorien: Im Garten

3 Kommentare

kleiner-staudengarten · März 6, 2022 um 6:58 pm

Hallo Gabi,
deine vorgestellten Bücher kenne ich gar nicht…allein das Buch von M. Winnemuth „Das große Los“ steht hier im Regal. Einige Gartenbücher habe ich hier, doch finde ich es immer total spannend im Rahmen der offenen Gartenpforte Gärten zu besuchen. Auch die GdS – wie die Regionalgruppen – unternehmen Fahrten zu besuchenswerten Gärten, laden hochkarätige Gartenprofis zum Vortrag ein und der Austausch unter Gleichgesinnten ist immer sehr bereichernd. Schau doch mal nach…in Kiel gibt es die Gruppe für SH.
Lieben Gruß von Marita

Anette · März 11, 2022 um 8:55 pm

Hallo Gabi,
leider kenne ich alle drei Bücher nicht. Schon vom Titel her würde ich zu „Anstiftung zum gärtnerischen Ungehorsam“ tendieren.
Bei deinen Blumen aus deinem Garten gefällt mir der Staudenlein besonders. Vielleicht weil er bei mir im Garten noch fehlt, Das Blau ist einfach himmlisch.
Liebe Grüße
Anette

Susanna · März 19, 2022 um 12:54 pm

Liebe Gabi,
von den drei Büchern spricht mich das erste am meisten an. In den letzten Jahren habe ich festgestellt, dass es zumindest bei uns in der Gegend immer mehr ansprechend bepflanzte Flächen im öffentlichen Grün gibt und auch bei uns in der Stadt gibt es Kreisel, die in der Mitte sehr lebendige Kiesbeete (nicht Schotter) haben. Ich würde gern mehr zu den Gedanken der Autorin darüber lesen.
Der Staudenlein ist zauberhaft – ich frage mich gerade, wo meiner hin ist – im letzten Jahr war er nicht da. Hoffentlich steckt noch irgendwo keimfähiger Samen …
Ich wünsche dir ein feines sonniges Wochenende, liebe Grüße,
Susanna

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert