Der Botanische Garten in Kiel

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Wenn man sich in Kiel im Botanischen Garten verabreden möchte…

kommt als erstes die Frage: „In welchem denn?“ Denn Kiel leistet sich den Luxus von zwei Botanischen Gärten.
Gegründet wurde er 1669 und, nach mehreren Umzügen innerhalb Kiels, befindet sich der Neue Botanische Garten heute auf dem Gelände der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Den Alten Botanischen Garten findet man, wie vor dem letzten Umzug, noch immer im Schwanenweg und dieser besticht dort vor allem durch viele schöne alte Bäume.
Der Neue allerdings ist um einiges größer, aber jeder der Beiden hat einen ganz eigenen Charme und ich mag sie beide sehr. Heute werde ich nur über den Neuen Botanischen Garten schreiben.

Für mich ist dieser Garten Rückzugsort und Blühinsel mitten in der Stadt. Eine Flucht vor Lärm und Asphalt hin zu dieser grünen Oase.

Der Garten ist in verschiedene Bereiche gegliedert, wie z. B. Amerika, Europa oder Asien oder eben das System der Pflanzen, wo man die Blütenpflanzen entsprechend ihrer Verwandtschaft finden kann. Wobei ich da manchmal so meine Probleme habe, denn leider fehlen ab und zu die Hinweistafeln mit den Namen der entsprechenden Pflanzen.

Keine Ahnung wie sie heißt, aber sie ist wunderschön
Hier sieht man eine Schwebfliege (es könnte eine Sumpfschwebfliege sein) auf einer Dahlie

Früher habe ich mich nicht so für die Natur interessiert, obwohl ich mich viel im Freien aufgehalten habe. Meist fielen mir die Insekten nur auf, wenn man durch Mücken, Wespen oder Bienen irgendwie gestört wurde.
Zum ersten mal wirklich bewusst wurde mir der fehlende Artenreichtum eigentlich bei einem Urlaub auf Rügen. So viele verschiedene Schmetterlinge hatte ich in der freien Natur noch nie in meinem Leben gesehen. Und danach auch erst wieder im Botanischen Garten. Es ist schon ein bißchen traurig, dass so ein angelegter Garten der mittlerweile fast einzige Bereich ist, wo man viele verschiedene Insekten beobachten kann.

Vermutlich eine Heidelibelle, die sich hier auf einer Bank sonnt

Ich glaube ohne den Botanischen Garten wäre mir nie so wirklich aufgefallen, wie viele verschiedene Arten von Wildbienen und Schwebfliegen es gibt und ich wäre vermutlich auch nie auf die Idee gekommen, meinen eigenen kleinen Garten umzugestalten, und mehr einheimische und nützlichere Blumen und Pflanzen haben zu wollen.

Mannstreu, eine wunderbare und auffällige Edeldistel mit Besucher
Hinter den Bänken ist der Aufgang zum Alpinum, nur 10 m hoch, damit aber 30 m über NN
Palmen in Kiel! Ok, einige sind im Topf und werden im Winter ins Warme gestellt
Ein bißchen Kunst darf auch nicht fehlen

Ein Beet in Form eines Segelbootes und sogar mit Mast, ein sehr schönes Highlight wie ich finde. Schön ist auch die Kombination der Farben.

Teufelsabbiss mit Besucher

Viele Insekten habe ich im Botanischen Garten zum allerersten Mal gesehen, wie zum Beispiel hier der Pinselkäfer.

Kategorien: Im Garten

6 Kommentare

kleiner-staudengarten · Januar 10, 2022 um 5:37 pm

Liebe Gabi,
traurig sind schon viele Gärten gestaltet, vornehmlich auch in den Neubaugebieten…Hauptsache wenig Arbeit. Schade, denn Kinder kennen kaum die Vielfalt der Insekten in freier Natur. Den Pinselkäfer habe ich letztes Jahr in meinem Garten entdeckt. Ich kannte ihn auch noch nicht.
Lieben Gruß und hab ein schönes und gesundes Gartenjahr 2022, Marita

    gabi · Januar 16, 2022 um 9:39 am

    Ja, über viele Gärten kann man wirklich nur den Kopf schütteln. Und es ist wohl auch so ein bißchen das Interesse/Wissen verlorgen gegangen. Ich hoffe sehr, dass es eine Veränderung gibt in den nächsten Jahren.

Susanna · Januar 14, 2022 um 3:14 pm

Liebe Gabi,
wie schön, dass es bei dir wieder etwas Neues zu lesen gibt!
Ein schöner Bericht über den Garten, vielen Dank fürs Vorstellen! Ich besuche auch gerne Botanische Gärten und vielleicht machen wir mal einen Abstecher nach Kiel auf dem Weg zu unserer Tochter in Kopenhagen. Eigentlich sind die botanischen Gärten da, um uns die Vielfalt der Pflanzen zu zeigen – wie schade, wenn sie die Orte würden, wo die letzten Insekten mancher Arten um ihren Erhalt kämpfen. Da können wir wirklich nur versuchen, unseren Beitrag zu leisten und möglichst vielfältige Nektar- und Futterpflanzen für Raupen zu bieten.
Deine unbekannte Pflanze könnte ein Kapkörbchen oder Kapmargerite (Osteospermum fruticosum) ‚Pink Whirls‘ sein. Das musste ich aber auch erst herausfinden …
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, liebe Grüße,
Susanna

    gabi · Januar 16, 2022 um 10:08 am

    Oh, das mit dem Kapkörbchen „pink whirls“ stimmt, vielen Dank!

    Ja, was die Artenvielfalt bzw. das Artensterben angeht, gucke ich manchmal doch skeptisch in die Zukunft. Ich wohne ja eher ländlich, muss aber sagen, dass die Natur rund um die Felder hier schwer zu kämpfen hat. Leider.

    Eine schöne Idee die Botanischen Gärten in anderen Städten zu besuchen, das werde ich auch mal auf meine Liste setzen bei einem meiner nächsten Städtetrips.
    Kiel liegt leider abseits der A7, man kann also nicht mal zufällig Halt machen, sondern man muss schon konkret den Umweg fahren.
    Als gebürtige Kielerin kann ich die Stadt nur wärmstens empfehlen. Leider sind viele Touristen erstmal enttäuscht, denn der Charme Kiels zeigt sich nicht unbedingt auf den ersten Blick. Die Lage allerdings ist traumhaft. Wo kann man schon fast direkt in der Innenstadt die großen Fähren und Kreuzfahrer vorbeifahren sehen…

    Und Kopenhagen, wie schön. Ich war schon ein paar mal dort und es hat mir immer gut gefallen. 🙂

Elke Schwarzer · Januar 15, 2022 um 1:42 pm

Hallo Gabi,
super Tipp, ich war noch nicht in Kiel im bot. Garten. Und wenn’s da sogar Pinselkäfer gibt. Dass die an Seidenpflanzen gehen, war mir auch neu, tolles Foto!
VG
Elke

    gabi · Januar 16, 2022 um 10:16 am

    Vielen Dank 🙂

    Und ja, Kiel ist jetzt nicht DIE Touristenstadt, aber manche schöne Ecken gibt es eben doch, man muss allerdings ein bißchen suchen 😉

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