Seegras

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Oder, wenn man das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden kann.

Vor ein paar Wochen hatte ich über meine neue Rose geschrieben, die so schön blühte.Tja, nach der ersten Blüte mickerte sie so ein bißchen vor sich hin und wollte nicht mehr so recht weiterblühen. Selbst nachdem ich die Blüten abgeschnitten hatte, trieb sie nicht wieder aus. Da musste etwas passieren.

Nach dem Zurückschneiden und dem Düngen mit Seegras zeigen sich die ersten grünen Blätter

Schon seit einiger Zeit hatte ich die Idee, Seegras als Dünger zu benutzen. Ein Bekannter erzählte mir, dass Bauern Seegras früher häufiger als Dünger nahmen und die Kartoffeln teilweise wohl sogar einen leicht salzigen Geschmack hatten. Hm. Ob nun aber das Seegras überhaupt geeignet sein würde? Denn Salz ist mit Sicherheit ein Bestandteil des Seegrases und schadet ja bekanntlich Pflanzen, außer einigen sehr speziellen Salzwiesenblumen oder ähnlichem. Vielleicht sind nur Kartoffeln robust genug um das zu überstehen?
Fragen über Fragen.

Im Internet fand ich wenige bis keine Informationen. Davon das Treibsel (findet man eher an der Nordsee) für Kartoffeln verwendet wurde las ich etwas. Treibsel ist eher ein Gemisch, das vorne am Spülsaum des Wassers gefunden wird. Also ein Gemisch aus allem möglichen aus dem Meer.
Ich aber wollte nur Seegras nehmen, das schon eine Weile am Strand lag, somit schon vertrocknet war und eine braune bis schwarze Farbe hat. Im Wasser hat das Seegras eine intensiv grüne bis hellbraune Farbe und schlingt sich beim Schwimmen gerne mal um Arme und Beine.

Seegras das schon vertrocknet ist

An einem sehr windigen Abend beschlossen wir, zum Strand zu fahren. Durch den starken Westwind (ablandiger Wind) wurde das Wasser aus der Bucht gedrückt und der Strand war mehr als doppelt so breit wie sonst. Es fühlte sich fast so an wie an der Nordsee. Einige wenige Menschen stemmten sich gegen den Wind, die Frisur ist Geschichte, man bekommt ab und zu eine Sanddusche ins Gesicht und man hat Mühe die Kamera ruhig zu halten, herrlich!

Mit Rückenwind klappt auch das fotografieren


In einer etwas geschützteren Ecke des Strandes fand ich dann auch noch Seegras. Beim aufsammeln muss man allerdings immer etwas vorsichtig sein. Gerne hinterlassen Hunde hier etwas oder man sieht mal eine tote Möwe darin liegen. Insofern sind Handschuhe auf jeden Fall angebracht.

Zu Hause wanderte das ganze erstmal in den Schuppen. Das Seegras hatte da schon einen angenehm erdigen Geruch. Nach ein paar Tagen verteilte ich dann 3-4 Handvoll Seegras rund um die Rose und fügte noch etwa eine Handvoll Blumenerde hinzu, damit das Ganze bei Wind nicht vom Beet gefegt wird. Die Rose schnitt ich komplett zurück, so dass sie noch etwa 10 cm hoch war.

Es kann natürlich auch sein, dass die Mischung aus zurückschneiden und Blumenerde den gewünschten Effekt gebracht hat, aber, ich glaube ganz fest an das Seegras. Zumindest hat es der Rose, inklusive des Salzes, scheinbar nicht geschadet.

Aus den 10 cm sind jetzt wieder stolze 40 cm geworden und viele Blätter. Ich hoffe sie bekommt auch noch mal Blüten.

Und ich habe es auch noch an einer anderen neuen Blume im Beet ausprobiert. Direkt beim Einpflanzen merkte ich schon, dass der Wurzelballen von meinem weißen Scheinsonnenhut nicht so gut ausgebildet war. Trotzdem setzte ich sie in die Erde. Und vor ungefähr einer Woche habe ich ihr auch ein paar Handvoll Seegras spendiert. Nun heißt es abwarten und hoffen. Der rote Sonnenhut wächst gut an und es kommen ständig neue Blüten, ich hoffe die andere entwickelt sich auch so schön.

Ob das noch was wird mit meinem weißen Scheinsonnenhut?

Und im Gegensatz zur Rose und Scheinsonnenhut möchte der Natternkopf lieber magere Erde, zumindest bei mir. Da er in diesem Sommer bisher nicht blühen will, habe ich ihn vor ein paar Tagen in ein Erdegemisch mit sehr viel Sand gesetzt. Und wenn er jetzt nicht will…dann weiß ich auch nicht. Habt ihr vielleicht noch einen Tipp für mich?

Kategorien: Im Garten

3 Kommentare

kleiner-staudengarten · September 1, 2021 um 7:28 am

Sehr interessant, liebe Gabi…ich weiß nur, dass eine Staudenfreundin bei den neu zu pflanzenden Stauden Hornmehl ins Pflanzloch gibt. Rosen werden nach dem ersten Blütenflor Ende Juni nochmals mit Rosendünger (kann auch der preiswerter aus dem Discounter sein) versorgt und im Frühjahr kannst du die Rosen auch mit Rinderdungpellets düngen. Meine Clematis bekommen ebenfalls mit den Rosen den Rosendünger als Futter. 😉
Ich drück die Daumen für die kleine Rose und wünsche dir einen feinen Mittwoch.
Lieben Gruß, Marita

    gabi · September 4, 2021 um 10:18 am

    Vielen Dank, auf jeden Fall wird sie nicht eingehen, neue Blüten zeigen sich bisher aber nicht.
    Und ja, mit Hornmehl habe ich auch schon öfter gedüngt, das müsste ich mir mal wieder kaufen.
    Von Rinderdungpellets habe ich noch nie gehört, aber hier liegen öfter mal Pferdeäpfel auf den Wegen, vielleicht sollte ich da mal zuschlagen 🙂
    Nun bin ich aber erstmal gespannt, ob das Seegras vielleicht doch einen positiven Effekt hat, abwarten.

kleiner-staudengarten · September 5, 2021 um 6:07 am

Liebe Gabi,
ich beziehe meine R.-Pellets vom Rai*feisen-Markt, vielleicht gibt es den auch bei dir in der Nähe.
Lieben Gruß, Marita

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