Mein Garten hat Geburtstag heut´
Vor 24 Jahren sind wir hier in unser Reihenhaus eingezogen. Seitdem hat sich mein Garten doch sehr verändert.
Als junge Familie mit 2 kleinen Kindern, eines davon noch ein Baby, hat man meistens andere Dinge im Kopf als den Garten anzulegen. Aber auch damals schon war es Erholung für mich, wenn ich mal 1-2 Stunden Zeit für den Garten hatte.
Während der Bauarbeiten, bei denen erfahrungsgemäß die Bagger häufig über die Grundstücke fuhren, wurde der Boden verdichtet. Durch das Gewicht der Baufahrzeuge wird die Erde zusammengepresst. Bei Regen kann es dann also passieren, dass das Wasser nicht mehr abfließt und sich Pfützen bilden. Deshalb entschloss ich mich, als erstes Senfsamen zu säen. Senf lockert nicht nur den Boden auf, sondern versorgt die Erde auch mit Dünger. Nachdem sich die ersten grünen Spitzen zeigten, habe ich ihn untergegraben.
Anschließend beauftragten wir eine Firma, einen Rasen bei uns anzulegen. Das würde ich auf jeden Fall empfehlen, denn wenn man nicht viel Zeit hat oder so etwas vorher noch nie gemacht hat, lohnt es sich, das einen Fachmann machen zu lassen. Danach war mir Sichtschutz an der Grundstücksgrenze sehr wichtig und ich pflanzte die ersten Büsche, die es bis heute noch gibt und somit die ältesten in meinem Garten sind. Und ja, wir haben uns damals für Kirschlorbeer entschieden. Aus heutiger Sicht würde ich das so nicht mehr machen. Der einzige Vorteil, den diese Hecke auch bis heute hat, ist, das sie auch im Winter grün ist. Der Geschmack (bei der Auswahl der Pflanzen) hat sich bei mir im Laufe der Jahre doch sehr verändert.
Die zweitälteste Pflanze, die es in meinem Garten gibt, ist die Funkie oder Hosta. Bei mir war das eher Liebe auf den zweiten Blick, denn ich habe doch eine Weile gebraucht, bis ich diese Pflanze so wirklich mochte. Dabei macht sie es einem leicht. Sie ist ziemlich anspruchslos, mag gerne im Schatten leben, braucht nicht so viel Wasser und macht auch im Topf eine gute Figur. Ich mag sie mittlerweile sehr.
Wenn man ihr eine Freude machen möchte, setzt man sie an einen schattigen Ort, an dem auch genügend Wasser vorhanden ist. Die Blätter meiner Blaublattfunkie bekommen bei Regen immer noch zusätzlich Wasser von unserem Schuppendach. Manch andere Pflanze würde da vielleicht den Kopf einziehen oder umknicken, nicht so die Funkie. Sie dankt es mit mehr als 30 cm großen Blättern und regelmäßiger Blüte im Juni und Juli. Wobei die Blüten eher unscheinbar sind, aber von den Hummeln gerne angeflogen werden. Im frühen Stadium erinnern sie mich entfernt an Artischocken. Vor ein paar Jahren entdeckte ich einen kleinen Ableger zwischen den Fugen im Weg und zog ihn vorsichtig heraus. In einen Blumentopf eingesetzt wuchs er schnell weiter.
Ansonsten vermehrt man die Funkien wohl eher durch Wurzelteilung. Davor graut mir aber immer so ein bißchen und ich habe es noch nie gemacht. In diesem Jahr habe ich also zum ersten mal die verblühten Blüten länger stehen und leicht vertrocknen lassen und dann erst abgeschnitten. Ich hoffe, dass sich Samen gebildet haben und werde mal einen Versuch starten, sie in Töpfe zu säen.
Im Herbst werden die Blätter gelb und leicht matschig. Ich schneide sie dann zügig ab. Und freue mich schon wieder auf den Frühling, wo sich ab April/Mai hoffentlich wieder die ersten grünen Spitzen der Blätter zeigen.
2 Kommentare
kleiner-staudengarten · August 17, 2021 um 4:19 pm
Liebe Gabi,
ja dem Hostavirus bin ich auch verfallen und habe viele Hosta im Beet und in den Töpfen stehen. Intensiver gärtnere ich seit 2003/2004 und da ist schon vieles eingezogen und auch wieder gegangen. Die Hosta sind aber in der Regel sehr beständig. Auf meinem Blog habe ich mal die Anfänge und weitere Entwicklung im April 2017 dokumentiert, vielleicht hast du mal Lust reinzuschauen.
Lieben Gruß und viel Erfolg mit der Aussaat der Hosta, Marita
gabi · August 18, 2021 um 6:46 am
Vielen Dank, da werde ich auf jeden Fall mal bei dir reingucken und lesen. LG Gabi